Kein Zweifel: Wer das Kriegshandwerk erlernt und ausgeübt hat, stellt in Nachkriegszeiten eine potenzielle Bedrohung für das Gemeinwesen dar – siehe die Historiografie zur Weimarer Republik, siehe Filme wie "Rambo". Die Wiedereingliederung von Veteranen ist allerdings nicht allein deshalb von historischem Interesse, weil ihr Scheitern Gefahren birgt. Vielmehr bietet sie Nachkriegsgesellschaften stets auch Chancen. In langer Sicht lässt sich in ihr eine Triebfeder der Ausdifferenzierung moderner Staatlichkeit und bedeutender gesellschaftlicher Innovationen erkennen. Darum gilt es, die Reintegration von Veteranen als Gesellschaftsgeschichte zu schreiben.
INHALT
Klaas Voß: Die Reintegration von Veteranen als Gesellschaftsgeschichte. Ein programmatisches Vorwort (S. 3–31)
Alan Forrest: Honourable Villains. Veterans of the Revolutionary and Napoleonic Wars (S. 32–45)
Stephen R. Ortiz: Fighting for the Bonus. The Political Reintegration of American Veterans after World War I (S. 46–58)
Karsten Wilke: Renten für SS-Veteranen. Die „Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit“ in der frühen Bundesrepublik (S. 59–71)
Patrick Hagopian: The Politics of Trauma. Vietnam Veterans and PTSD (S. 72–87)
Aus der Protest-Chronik: 17. November 1989, Prag (S. 89–94)